Historisch Kritische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals

Ernst-Thälmann-Denkmal und -Park seit 1990

Nach der Friedlichen Revolution setzte eine mehrere Jahre andauernde öffentliche Debatte über den Namen des Wohngebiets und den Umgang mit dem Ernst-Thälmann-Denkmal ein. Die Diskussionen reflektierten die unterschiedlichen Standpunkte zur DDR. Die Positionen reichten von sofortigem Abriss des Denkmals bis zu seiner Nutzung als Lernort.

Das Thälmann-Denkmal wird seit den 1990er-Jahren wiederholt mit Graffiti bemalt. 1995 protestierten Anwohner:innen gegen den fortschreitenden Verfall und trugen die Worte „eingekerkert – ermordet – beschmiert“ auf. Seither wechseln sich Reinigungs- und Sprayer-Aktivitäten ab.
Das Thälmann-Denkmal wird seit den 1990er-Jahren wiederholt mit Graffiti bemalt. 1995 protestierten Anwohner:innen gegen den fortschreitenden Verfall und trugen die Worte „eingekerkert – ermordet – beschmiert“ auf. Seither wechseln sich Reinigungs- und Sprayer-Aktivitäten ab.
Museum Pankow

Im Mai 1993 entschied die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Prenzlauer Berg den Abriss des Denkmals. Der Beschluss wurde aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht umgesetzt. 1995 wurde das Monument unter Denkmalschutz gestellt. 1997 sprach sich eine Mehrheit der Bewohner:innen von Prenzlauer Berg für die Beibehaltung des Namens „Ernst-Thälmann-Park“ aus.

Plakat zur Tagung „,Thälmann und Thälmann vor allen, Deutschlands unsterblicher Sohn ...?‘ Zum Umgang mit einem umstrittenen Denkmal“ im Juni 1993, Gestaltung: Wolf Leo. Die Tagung gab wichtige, kritische Impulse zur Biografie Ernst Thälmanns und dessen gesellschaftlicher Bedeutung in der DDR und erarbeitete alternative Vorschläge für die Zukunft des Denkmals. Einen Monat vorher hatte die Bezirksverordnetenversammlung Prenzlauer Berg den Abriss des Denkmals beschlossen.
Plakat zur Tagung „,Thälmann und Thälmann vor allen, Deutschlands unsterblicher Sohn ...?‘ Zum Umgang mit einem umstrittenen Denkmal“ im Juni 1993, Gestaltung: Wolf Leo. Die Tagung gab wichtige, kritische Impulse zur Biografie Ernst Thälmanns und dessen gesellschaftlicher Bedeutung in der DDR und erarbeitete alternative Vorschläge für die Zukunft des Denkmals. Einen Monat vorher hatte die Bezirksverordnetenversammlung Prenzlauer Berg den Abriss des Denkmals beschlossen.
Museum Pankow

In den 1990er-Jahren verwahrlosten der Park und das Denkmal. Das Wohngebiet war zwischenzeitlich Treffpunkt rechtsorientierter Jugendlicher und das Thälmann-Denkmal wurde wiederholt mit Naziparolen beschmiert.

Am 7. Dezember 2012 wurde die Anwohnerinitiative Ernst-Thälmann-Park (kurz AI Thälmannpark) gegründet.
Am 7. Dezember 2012 wurde die Anwohnerinitiative Ernst-Thälmann-Park (kurz AI Thälmannpark) gegründet. Sie setzt sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Areals, die Belange der Mieter:innen und die Instandhaltung der Grünanlage ein.
AI Thälmannpark

2014 wurde das Bauensemble Ernst-Thälmann-Park unter Denkmalschutz gestellt. Eine Anwohnerinitiative setzt sich seit Ende 2012 für den Park und das Denkmal ein.

Öffentliches Kolloquium zur Vorbereitung der künstlerischen Kommentierung, 2018. Im Jahr2019 lobte das Bezirksamt den deutschlandweiten Wettbewerb „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“ aus, zu dem 110Entwürfe eingereicht wurden. Das partizipative Verfahren sowie der künstlerische Ansatz sind in Bezug auf die Kommentierung historischer DDR-Denkmäler neu.
Öffentliches Kolloquium zur Vorbereitung der künstlerischen Kommentierung, 2018. Im Jahr2019 lobte das Bezirksamt den deutschlandweiten Wettbewerb „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“ aus, zu dem 110Entwürfe eingereicht wurden. Das partizipative Verfahren sowie der künstlerische Ansatz sind in Bezug auf die Kommentierung historischer DDR-Denkmäler neu.
Galerie Pankow, Foto: Gerhard Zwickert

2019 lobte das Bezirksamt Pankow den Wettbewerb „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“ aus. Unter 110 Bewerbungen wurde der Beitrag „VOM SOCKEL DENKEN“ von Betina Kuntzsch ausgewählt und 2021 realisiert.